Schwimmen ist nicht nur eine lebensrettende Fähigkeit, sondern auch eine sportliche Betätigung, die Spaß macht und die körperliche Fitness fördert. Doch wie lange dauert es, bis ein Kind sicher schwimmen kann? Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten, da das Schwimmenlernen eine äußerst individuelle Angelegenheit ist. Es hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter die Bewegungsvorstellung, Beweglichkeit, Kondition und die Einstellung des Kindes zum Element Wasser.
Richtwerte und Empfehlungen
Als grober Richtwert gilt laut der DGUV (Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung) für ein 8-jähriges Kind eine Mindestdauer von 30 Unterrichtseinheiten à 45 Minuten, bis es sicher schwimmen kann (DGUV 202-107, 2019). Allerdings sollten Kinder, die jünger oder älter als 5 bis 10 Jahre sind, entsprechend mehr Zeit einplanen. Es ist wichtig zu betonen, dass dies nur ein Richtwert ist und die tatsächliche Dauer individuell variieren kann.
Realität und Herausforderungen
Eine Umfrage der DRLG (Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft) in Zusammenarbeit mit forsa zeigt, dass 59 Prozent der Zehnjährigen nicht sicher schwimmen können. Dies verdeutlicht, dass viele Kinder es trotz des Schulschwimmens nicht schaffen, sichere Schwimmer zu werden. Daher ist es ratsam, das Schwimmenlernen nach der Schule fortzusetzen, insbesondere wenn das DSA Bronze (Freischwimmer) noch nicht erworben wurde.
Wie lernt man am besten schwimmen?
Der Schlüssel zum erfolgreichen Schwimmenlernen liegt in der frühzeitigen Gewöhnung an das Element Wasser und dem Aufbau von Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten. Hier sind einige Tipps, die helfen können:
1. Frühe Wassergewöhnung
Es ist wichtig, dass Kinder frühzeitig mit dem Wasser vertraut gemacht werden, um Ängste zu vermeiden. Dies kann bereits in der Badewanne, unter der Dusche oder bei speziellen Babyschwimmkursen geschehen. Ziel ist es, eine dauerhafte Gewöhnung an das Wasser zu erreichen und Wasserangst vorzubeugen.
2. Spielerischer Ansatz
Spielerische Aktivitäten im Wasser unter Aufsicht von Freunden oder Verwandten können sehr hilfreich sein. Durch Spiele und Spaß im Wasser wird das Lernen zu einer positiven Erfahrung und das Kind gewinnt Vertrauen in seine Fähigkeiten.
3. Elterliche Unterstützung
Die elterliche Beteiligung ist von großer Bedeutung. Es hat sich gezeigt, dass Kinder, die regelmäßig mit ihren Eltern zum Baden gehen, ein höheres Maß an Vertrautheit und Sicherheit im Wasser entwickeln. Der gemeinsame Spaß im Wasser stärkt nicht nur die Bindung zwischen Eltern und Kindern, sondern bietet auch eine zusätzliche Gelegenheit, Schwimmfähigkeiten zu üben und zu festigen.
Wichtige Hinweise zur Sicherheit
Es ist wichtig, beim Schwimmenlernen auf die Sicherheit zu achten und den richtigen Umgang mit Schwimmhilfen zu beachten. Der Einsatz von Schwimmhilfen ohne Aufsicht wird dringend abgeraten, da sie das Risiko von Unfällen erhöhen können. Schwimmhilfen wie Schwimmbretter können verloren gehen und am Körper befestigte Schwimmhilfen verändern die natürlichen Bewegungen im Wasser.
Fazit
Das Schwimmenlernen ist ein individueller Prozess, der Zeit, Geduld und Übung erfordert. Es gibt keine festen Regeln, wie lange es dauert, bis ein Kind sicher schwimmen kann. Wichtig ist, dass das Kind frühzeitig mit dem Wasser vertraut gemacht wird, spielerisch lernt und dabei stets unter Aufsicht steht. Mit der richtigen Unterstützung und einem positiven Lernumfeld kann jedes Kind die Freude am Schwimmen entdecken und diese lebenswichtige Fähigkeit erlernen.